Manchmal leuchtet Großmutter Mond nachts so hell, dass die Landschaft ganz in ihr silbriges Licht getaucht ist und zu anderen Zeiten entzieht sie sich völlig dem Blick des Menschen. Darüber hinaus erlebt sie sämtliche Zwischenstadien, vom aufgehenden Viertelmond über den Halbmond bis zum fast vollen Dreiviertelmond. In jeder Phase beleuchtet sie die Erde unterschiedlich. Ebenso hat jede Phase eine andere Wirkung auf die Gewässer der Erde – und auf die Gefühle der Menschen.

Großmutter Mond beleuchtet die Schattenseiten des Lebens. Sie bringt die Abgründe deines Wesens an den Tag, die normalerweise im Verborgenen schlummern. Das weiche Licht von Großmutter Mond ermöglicht den Menschen, diese verborgenen Seiten ihres Wesens einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Während die unterdrückten Seiten bei Tageslicht betrachtet bestürzend sein mögen, können sie im sanften Licht des Mondes eher angenommen werden. Gerade die unreflektierten Seiten des Menschen bestimmen ihn oft am meisten. Wenn jemand den Mut aufbringt, dem, was in ihm verborgen liegt, ins Auge zu schauen, wird er gleichzeitig zu einem größeren Verständnis des Verborgenen in Natur und Gesellschaft gelangen.

Neumond und Vollmond sind besonders gute Zeiten, um eine Beziehung zu Großmutter Mond zu finden und sie zu festigen. Mondzeremonien sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Zeremonien überhaupt in das eigene Leben integrieren zu lernen.

Zwei schöne Mondzeremonien sind im “Das Medizinrad Praxisbuch” von Sun Bear beschrieben. Wer die Möglichkeit sucht, an einer Mondzeremonie teilzunehmen, findet Adressen im Bärenstamm–Netzwerk (Suchwort: Mond).